Das wir mit Musik umgehen wollten, war uns Recht schnell bewusst. Wir alle sind sehr musikbegeistert und hatten ursprünglich die Idee, barocke Musiker durch das Münsteraner Stadtbild laufen zu lassen und sie am Ende in einem ranzigen Proberaum Rockmusik spielen zu lassen. Der offensichtliche Kontrast gefiel uns sehr, denn der Widerspruch würde auf jeden Fall auffallen und zum Schmunzeln bringen. Aus privaten Gründen des Schauspielers fiel diese Idee jedoch sehr spontan ins Wasser.
Eine Lösung musste her.
Durch den Rahmen des Semesters hatten wir nur noch ein wenige Wochen Zeit für die Umsetzung des Projektes. Wir waren jedoch privat auch zwei Wochenenden auf dem Hurricane Festival und auf der Fusion.
Nach langem Grübeln entschlossen wir uns, unser Problem zur Lösung zu machen. Da zdf.kultur auch Festival Lifestreams sendet, haben wir kurzerhand entschieden, dass wir nun unseren Fokus auf den Festivalsommer setzen. Aus zdf.kultur wurde in diesem Zusammenhang zdf.festival.
Auf beiden Festivals filmten wir mit dem uns zur Verfügung stehenden Equipment viele unangenehme Dinge, die ein Festival so mit sich bringt. Wir wollten die Absurdität und den Kontrast unserer ursprünglichen Idee beibehalten und haben diese stattdessen durch den Gegensatz von Gemütlichkeit und Unbehagen umgesetzt.
Durch kontrastreiche Claims, die die Aussage des Bildes widersprachen, wollten wir dem Zuschauer zeigen, dass der Sender alle positiven Dinge eines Festivals ausstrahlt, die unangenehmen Seiten aber fern hält.
Die schnelle spontane Lösung und Findung hat uns nicht nur eine witzige Geschichte gegeben, sondern auch unsere Strapazierfähigkeit, Spontanität und Kreativität auf die Probe gesetzt und weiterentwickelt.